Was ist Cannabis?

Cannabis ist ein lateinisches Wort. Es bedeutet Hanf. Hanf ist eine Pflanze aus Asien. Sie wird schon seit vielen Tausend Jahren verwendet. Aus den Samen der Pflanze kann man Öl machen. Cannabis wird auch gepflanzt, weil es eine berauschende Wirkung hat.

In der Cannabis-Pflanze hat es THC. Das ist die Abkürzung für ein kompliziertes Wort: Tetrahydrocannabinol. Vom THC bekommt man einen Rausch. Es gibt erlaubtes Cannabis und verbotenes Cannabis. Man sagt auch: legales Cannabis und illegales Cannabis.Wenn Cannabis 1% und mehr THC hat, ist es verboten. Heute wird Cannabis gepflanzt, das viel mehr THC hat als vor 20 Jahren. Mit Züchtungen wurde der THC-Gehalt erhöht.

Wie nimmt man Cannabis?

  • Man kann Cannabis rauchen. Oft wird Cannabis mit Tabak vermischt und man macht dann damit eine Zigarette. Man sagt dieser Zigarette: Joint. Cannabis kann auch in einer speziellen Pfeife geraucht werden. Zum Beispiel: Bong oder Shilom
  • Man kann Cannabis-Kekse essen. Man sagt den Cannabis-Keksen: Space cakes
  • Man kann Tee aus Cannabis trinken. Man sagt bei allen Möglichkeiten auch: man konsumiert

Es gibt 2 Formen von Cannabis:

  • Marihuana: Da werden Blumen und Blätter getrocknet.
    Man sagt dem auch: Gras, Heu, Kif
  • Haschisch: Das Harz der Pflanze wird mit anderen Teilen der Pflanze vermischt.
    Man sagt auch: Piece, Shit, Hash, Dope

Was ist CBD?

Im Hanf hat es noch andere Stoffe, sogenannte Cannabinoide. Es gibt zum Beispiel Cannabidinol.Die Abkürzung dafür ist CBD. Das CBD macht keinen Rausch. Einige sagen, dass CBD eine entspannende Wirkung hat. CBD ist auch gut gegen Schmerzen. Es ist erlaubt, CBD-Produkte mit weniger als 1% THC zu verkaufen.

Was sind synthetische Cannabinoide?

Das sind künstliche Substanzen. Die Wirkung kann ähnlich sein wie Cannabis. Aber es kann auch völlig anders wirken. Diese künstlichen Substanzen werden zum Beispiel mit Kräutern vermischt. Die Dosierungen können sehr unterschiedlich sein. Diese Stoffe werden nicht kontrolliert. Es ist darum nicht klar, was sie genau enthalten. Man kann nicht zum Voraus wissen, was passiert.

Wie viele Jugendliche nehmen Cannabis?

Viele denken, dass viele Jugendliche Cannabis nehmen. Ist das wahr?

Alle 4 Jahre beantworten die Schüler in der Schweiz Fragen. Diese grosse Umfrage zeigt:

  • Jeder vierte 15-jährige Jugendliche hat bereits Cannabis probiert. Aber viele hören damit relativ rasch wieder auf. Oder sie konsumieren nur ab und zu.
  • Bei den 15-Jährigen nahmen 8 von 10 Jungen in den 30 Tagen vor der Umfrage kein Cannabis.
  • 9 von 10 Mädchen haben in den 30 Tagen vor der Umfrage kein Cannabis
  • Ein paar Jugendliche haben in den 30 Tagen vor der Umfrage ein oder zwei Mal Cannabis genommen.
  • Nur sehr wenige konsumieren Cannabis oft (zehn Tage im Monat).

Cannabis im Körper

Wenn Cannabis geraucht wird, gelangt THC über die Lunge in die Blutbahn. Das Blut fliesst zum Gehirn. THC macht einen Rausch. Die stärkste Wirkung ist nach etwa 15 bis 30 Minuten zu spüren. Der Rausch dauert zwischen 2 und 3 Stunden. Wenn man viel Cannabis konsumiert, kann das auch länger dauern.

Wenn Cannabis gegessen wird, beginnt die Wirkung später und dauert länger. Es wirkt dann nach 3 bis 5 Stunden. Und es kann bis zu 12 Stunden wirken.

Cannabis wirkt auf das Gehirn wie eine Belohnung. Es gibt einem ein angenehmes Gefühl. Das Gehirn lernt schnell: Es gibt eine Verbindung zwischen Cannabis und Belohnung. Cannabis hat auch andere Auswirkungen. Zum Beispiel:

  • Es verändert die Wahrnehmung. Man sieht weniger gut und man hört weniger gut.
  • Man ist weniger aufmerksam und das Gedächtnis ist weniger gut.
  • Die Reflexe sind langsamer.
  • Man hat mehr Hunger.
  • Es wirkt gegen Schmerzen.
  • Das Herz klopft schneller.
  • Der Blutdruck verändert sich.
  • Der Mund und der Hals trocknen aus.
  • Die Pupillen werden grösser.

Die Auswirkungen sind für jede Person und jede Situation anders. Zum Beispiel: Cannabis kann Angst vermindern oder auch Angst auslösen.

Cannabis kann je nach Menge unterschiedliche Auswirkungen haben. Grössere Mengen können Angst auslösen und verwirrt machen. Man sagt dazu auch «bad trip».

Es gibt keinen sicheren Cannabis-Konsum. Je jünger man ist, desto grösser sind die Risiken.Man sollte auf jeden Fall keine grosse Menge nehmen. Man sollte Cannabis nicht nehmen, wenn man allein ist und sich nicht sicher fühlt.

Ist Cannabis gefährlich?

Die Wirkung von Cannabis kann gefährlich sein. Und es ist ein Risiko, wenn man Cannabis über längere Zeit nimmt.

Junge Menschen interessieren sich nicht für langfristige Risiken. Sie denken, dass ihnen nichts passieren kann. Deshalb müssen wir über Gefahren sprechen, die sofort auftreten.

Die wichtigsten kurzfristigen Risiken:

  • Probleme mit der Konzentration Man reagiert langsamer. Man ist müde. Das Lernen fällt schwerer. Man riskiert Unfälle auf der Strasse oder wenn man Maschinen bedient.
  • Probleme mit dem Kreislauf Cannabis ist gefährlicher für Menschen, die bereits Probleme mit der Gesundheit haben. Zum Beispiel Probleme mit dem Herz oder mit dem Kreislauf
  • grosse Angst, Verwirrung («Bad trip»)
  • Probleme mit dem Gesetz. Cannabis ist verboten.

Langfristige Risiken:

  • Man kann von Cannabis abhängig werden. Es ist möglich, dass man krank wird. Zum Beispiel: Bronchitis, Atembeschwerden, Krebs Dies kann es auch geben, wenn Cannabis ohne Tabak geraucht wird. Man kann auch rasch nikotin-abhängig werden, wenn Cannabis mit Tabak vermischt wird. Es kann psychische Probleme geben, vor allem Depressionen und ngstzustände.Es kann Probleme mit dem Immunsystem geben. Man hat dann weniger Abwehr-Kräfte und wird schneller krank. Männer und Frauen sind weniger fruchtbar.Vorsicht: Wir wissen nicht viel über Cannabis. Und in der Wissenschaft gibt es manchmal unterschiedliche Ergebnisse aus der Forschung.

Risiken für Jugendliche

Der Körper und die Psyche von Teenagern entwickeln sich. Deshalb kann Cannabis bei Ihnen mehr Probleme machen als bei Erwachsenen. Je jünger man ist, desto grösser sind die Risiken. Je mehr man konsumiert, desto grösser sind die Risiken.

Das Gehirn entwickelt sich vor allem im Jugendalter. Cannabis kann einen schlechten Einfluss auf das Gehirn haben: Es gibt Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Gedächtnis. Die Risiken werden grösser, wenn man sehr früh und wenn man viel konsumiert.

Cannabis ist ein Problem beim Lernen. Man lernt weniger gut. Man verpasst viel im Leben. Man flüchtet sich in Cannabis. Dabei wäre es wichtig, dass man lernt mit schlechten Gefühlen umzugehen. Und man lernt nicht, etwas anderes zu tun, um sich besser zu fühlen.

Warum rauchen Jugendliche Cannabis?

Viele sagen: Um eine gute Zeit mit anderen zu verbringen. Und um sich glücklich zu fühlen. Viele sagen auch, dass es ein Fest schöner macht.

Manche Jugendliche nehmen Cannabis, wenn sie traurig sind. Oder wenn sie gestresst oder schlecht gelaunt sind. Oder um Probleme zu vergessen. Mehr Mädchen als Jungen nehmen Cannabis, um ihre Probleme zu vergessen. Wer Cannabis aus solchen Gründen nimmt, wird eher immer mehr Cannabis nehmen.

Was sagt das Gesetz zu Cannabis?

Ab 1% THC ist Cannabis verboten und strafbar. Es ist verboten, Cannabis zu konsumieren. Und es ist verboten, Cannabis-Pflanzen zu pflanzen oder zu verkaufen. Man darf auch privat keine Cannabis-Pflanzen pflanzen. Auch dann nicht, wenn man das Cannabis nur selber nimmt.

Wenn Erwachsene weniger als 10 Gramm Cannabis bei sich haben, erhalten sie eine Geldstrafe von 100 Franken. Diese Erwachsenen werden nicht mehr gemeldet. Bei Minderjährigen werden die Eltern und die Jugend-Anwaltschaft informiert. Oft werden Sucht-Beratungen vorgeschrieben. Jugendliche müssen auch eine Busse zahlen.

Wer Cannabis konsumiert hat, darf nicht am Strassen-Verkehr teilnehmen. Das ist verboten und strafbar.

Cannabis ist legal mit weniger als 1% THC. Hanfprodukte mit viel CBD und wenig THC dürfen verkauft werden. Über die Wirkungen und Risiken von CBD weiss man wenig. CBD macht keinen eigentlichen Rausch. Wenn Ihr Kind sagt, dass es «nur» CBD raucht, müssen Sie trotzdem reagieren.  Es ist schwer, den Unterschied zwischen erlaubtem und verbotenem Gras zu erkennen. Und das Rauchen alleine ist auch schon gefährlich.

Weitere Informationen, wichtige Websites

Für Eltern und Jugendliche:

  • feel-ok.ch(Informationen für Jugendliche und Eltern, u.a. zu Cannabis)
  • suchtschweiz.ch/eltern(Informationen für Eltern)
  • safezone.ch(Onlineberatungen)
  • 0800 104 104 (Kurzberatungen von Sucht Schweiz)
  • Jugend-Beratungsstellen und Sucht-Beratungsstellen sind für Jugendliche und Eltern da. Jugendliche und ihre Eltern können zusammen oder allein hingehen.