Ab welchem Alter können Sie mit Ihrem Kind über Tabak sprechen?

Viele Leute rauchen. Kinder beobachten das. Schon sehr kleine Kinder wissen: Rauchen ist für die Gesundheit gefährlich. Sagen Sie Ihrem Kind, dass das so ist.

Kinder mögen Rauchnicht. Sie beklagen sich oft, wenn Eltern rauchen. Aber in der Jugend kann sich das ändern. Mit 15 Jahren rauchen zwar 9 von 10 Jugendlichen nicht. Aber Ihr Kind hat wahrscheinlich Freunde, die gleich alt sind und rauchen. Und vielleicht möchte es das Rauchen selbst auszuprobieren.

Versuchen Sie herauszufinden, was Ihr Kind über das Rauchen denkt. Es gibt gute Gelegenheiten, um darüber zu sprechen. Zum Beispiel wenn ein Freund Ihres Kindes raucht. Oder wenn man Informationen über das Rauchen sieht. Oder eine Sendung am Fernsehen, in der geraucht wird. Halten Sie Ihrem Kind keinen Vortrag. Aber geben Sie ihmsinnvolle Informationen. Ihr Kind muss wissen: Rauchen ist sehr gefährlich für die Gesundheit.

Sagen Sie klar, dass Sie gegen Zigaretten und andere Tabak-Waren sind. So können Sie dazu beitragen, dass Ihr Kind nie mit Rauchen anfängt. Wenn Sie selbst rauchen: Erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie rauchen.

Was muss Ihr Kind über Tabak wissen?

Natürlich muss Ihr Kind wissen, dass Tabak-Waren gefährlich sind. Aber Jugendliche interessieren sich nicht sehr für Gesundheit. Sprechen Sie mit Ihrem Kind also auch über andere Dinge:

Mit Zigaretten verlierst du schnell deine Freiheit.
Rauchen macht sehr schnell süchtig, ohne dass man es gleich merkt. Jugendliche werden schneller süchtig als Erwachsene. Man muss nicht viel rauchen, um süchtig zu werden.

Rauchen kostet viel.
Rauchen ist teuer. Also bedeutet Rauchen: weniger Geld für Ausflüge, Kleidung, Hobbys und andere Sachen.

Die Tabak-Firmen wollen, dass du rauchst.
Die Tabak-Firmen wollen dein Geld. Sie machen alles, damit du mit dem Rauchen anfängst,
bevor du 20 Jahre alt bist. Sie geben viel Geld aus für Werbung, Festivals, soziale Netzwerke, Sport.

Nach Aschenbecher zu riechen ist nicht cool.
Du hast einen schlechten Atem. Die Kleider und das Haar riechen nach Tabak.
Wer mag das schon?

Tabak nimmt dir Sauerstoff weg.
Rauchen bedeutet, dass weniger Sauerstoff im Blut vorhanden ist. Das Blut braucht Sauerstoff, damit du gesund bleibst. Wer nicht raucht, ist sportlich besser. Und die Haut ist schöner.

Rauchen belastet das Herz.
Wenn man eine Zigarette raucht, steigt der Druck in den Arterien. Auch bei Jugendlichen. In den Arterien fliesst Blut vom Herz weg. Wenn der Druck in den Arterien steigt, schlägt das Herz schneller als normal: 10 bis 15 Schläge mehr pro Minute. Das ist gefährlich.

Die Pille nehmen und gleichzeitig rauchen ist gefährlich. Mädchen, die die Pille nehmen, können gefährliche Blut-Gerinnsel (Thrombosen) bekommen.

Mehr Informationen zu Tabak: siehe «Weitere Informationen, Beratungsstellen»

Raucht Ihr Kind?

Die Kleidung Ihres Kindes riecht nach Rauch. Seine Freunde rauchen. Glauben Sie, Ihr Kind raucht? Durchsuchen Sie nichtseine Sachen. Ihr Kind hat ein Recht auf seinen ganz persönlichen Bereich. Man sagt dem auch: Privat-Sphäre.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ihre Gedanken. Sagen Sie, was Sie denken.

Raucht Ihr Kind nicht? Loben Sie es! Und sagen Sie ihm, dass das eine gute Entscheidung ist!

Raucht Ihr Kind? (siehe nächster Abschnitt)

Ihr Kind raucht

Haben Sie herausgefunden, dass Ihr Kind raucht?

Eltern wissen dann oft nicht recht, wie sie reagieren sollen. Sollen sie dem Kind möglichst viele Informationen über die Gefahren des Rauchens geben? Sollen sie mit dem Kind über Lungenkrebs reden? Oder sollen die Eltern sagen: «Es ist egal, das Kind muss seine Erfahrungen machen»?

Am besten sehen Sie die Situation zuerst gemeinsam mit Ihrem Kind an:
Wie lange rauchst du schon? Wie viel? Welches Produkt? In welcher Situation rauchst du?
Was bringt dir das? Wonach suchst du?

Diese Diskussion ist wichtig. So haben Sie und Ihr Kind einen Überblick über die Situation.

Dann sagen Sie deutlich, was Sie denken. Sagen Sie Ihrem Kind: Ich will nicht, dass du rauchst! Erklären Sie warum: Es ist nicht gesund, es macht schnell süchtig. Bestehen Sie darauf, dass Ihr Kind in der Wohnung nicht rauchen darf.

Denken Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach: Was sucht es mit dem Rauchen? Zum Beispiel:
Entspannung oder es will cool aussehen. Wie kann es das anders erreichen? Anders als durch das Rauchen? Machen Sie Ihrem Kind Mut: Es soll mit dem Rauchen aufhören.

Ihr Kind will nicht mit dem Rauchen aufhören?
Sprechen Sie mit Ihrem Kind immer wieder über das Rauchen. Sagen Sie immer wieder klar, dass Sie gegen das Rauchen sind. Das Ziel ist, dass sich die Haltung des Kindes langsam verändert.

Das Kind will versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören?
Gratulieren Sie ihm. Helfen Sie Ihrem Kind dabei (siehe nächster Abschnitt).

Wie können Sie helfen, wenn Ihr Kind aufhören möchte?

Super, die Entscheidung ist getroffen: Ihr Kind will mit dem Rauchen aufhören. Sie können ihm gratulieren. Diese Entscheidung ist nicht einfach, besonders für Jugendliche. Aufhören mit Rauchen ist nicht leicht und Rückfälle sind häufig.Sie können Ihrem Kind Websites angeben, die beim Rauchstopp helfen. (siehe «Unterstützung beim Rauchstopp») Sie können auch vorschlagen, zu einem Arzt oder einer Ärztin zu gehen. Oder zu einer Fachstelle. (siehe «Weitere Informationen, Beratungsstellen»)Vielleicht empfehlen Fachpersonen einen Nikotin-Ersatz. Zum Beispiel: Pflaster, Spray, Kaugummi.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind unterstützen können:

  • Sagen Sie ihm, dass Sie stolz sind.
  • Entfernen Sie im Haus alles, was ans Rauchen erinnert: Aschenbecher, Feuerzeuge
  • Gratulieren Sie, wenn Ihr Kind nicht mehr nach altem Rauch riecht.
  • Schauen Sie, dass niemand im Haus raucht.
  • Bitten Sie seine besten Freunde, Ihrem Kind zu helfen.
    So dass es auch ausserhalb von Zuhause durchhalten kann.
  • Machen Sie Ihrem Kind Mut mit kleinen Geschenken bei jedem erfolgreichen Schritt. Zum Beispiel nach der ersten Woche ohne Rauchen.
  • Helfen Sie Ihrem Kind, etwas zu finden, um Rituale zu ersetzen.
    Also zum Beispiel Zigaretten ersetzen nach dem Essen oder in den Pausen.
    Aber auch beim Ausgehen mit Freunden und Freundinnen, beim Kaffee und vielem mehr.

Rauchen Sie selber?

Dann sind Sie kein gutes Vorbild. Das wissen Sie selbst. Aber Sie können mit Ihrer Meinung auch Vorbild sein. Es ist wichtig für Ihr Kind, was Sie über Zigaretten oder Passiv-Rauchen sagen.

Sprechen Sie ehrlich über Ihre Geschichte mit dem Rauchen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie Sie angefangen haben zu rauchen. Es ist wichtig, zu erklären: alle Tabak-Produkte sind eine Falle. Es ist die Falle von grossen Firmen, die kein Gewissen haben. Sie fangen viele Leute, die es dann sehr bereuen.

Rauchen Sie nicht im Haus oder im Auto. Seien Sie vorsichtig mit passivem Rauch. Vielleicht motiviert Sie die aktuelle Situation, so dass Sie auch mit dem Rauchen aufhören.